KÜNSTLER-INTERVIEW mit Volker Schiefer am 17. Juni 2011
Hallo Volker, ich freue mich, das Du Dir die Zeit genommen hast für ein Interview mit koku. Nicht nur die Künstler wollen etwas mehr von Dir wissen, über Deine Arbeit, was Du denkst und fühlst, sondern auch die Kunstinteressierten wollen wissen, wer „hinter den Bildern steht“.
Beginnen wir zunächst mit dem von Dir ausgewählten Eingangsbild.
Meine erste Frage: Wie ist dieses Bild entstanden ?
Dieses Bild habe ich in einer für mich sehr schwierigen Phase gemalt. Vor zwei Jahren habe ich mich nach 15 Jahren im Management der Automobilindustrie entschieden diesen Beruf aufzugeben und eine kleine Werbeagentur zu betreiben. Nach vielen Veränderungen in meinem Leben war dies ein Schritt der noch mal mit sehr viel Existenzangst und Selbstzweifeln verbunden war. In solchen Phasen male ich sehr viel und dies ist eines von diesen Bildern. Es liegt mir sehr am Herzen, da ich nicht beschreiben kann was es bedeutet, aber es doch genau dem entspricht was ich zu dieser Zeit gefühlt habe.
Wie lange hast Du für dieses Bild benötigt ?
Eine Nacht
Handelt es sich hier um Dein Lieblingsbild oder welches ist Dein Lieblingsbild, kannst Du uns dies eventuell auch vorstellen ?
Es ist für mich mein wichtigstes Bild. Mein Lieblingsbild ist das Maisfeld.
Wie bist Du überhaupt zur Kunst gekommen ? Ist es erbliche Veranlagung, war es ein bestimmtes Ereignis ?
Ich denke es ist erbliche Veranlagung. Gemalt habe ich schon als kleines Kind und mein erster Beruf war eine Lehre als Werbetechniker. Hier habe ich wochenlang nur Schriftzüge auf Hauswände gemalt. Und doch hat mich diese Arbeit vollkommen ausgefüllt.
Kunst ist zwar nicht koku, aber koku steht auch für Kunst. Wie bist Du zu koku gekommen ?
Ein mir sehr wertvoller Mensch hat mich auf koku aufmerksam gemacht.
Hast Du bestimmte Vorbilder bei der Malerei ?
Ich liebe Bilder von Jackson Pollock, Salvador Dali und eigentlich alle Künstler die sich mit der Abstrakten Malerei beschäftigen.
Fließt davon etwas bei Dir in Deinen Malstil ein und kannst Du dies eventuell an einem Beispiel verdeutlichen ?
Ich denke jedes Bild, was einen etwas länger festhält, findet sich bewusst oder unbewusst irgendwo in den eigenen Bildern wieder. Ich glaube Bild 3 ist entstanden, nachdem ich ein Landschaftsbild von Richard Schmid gesehen hatte.
Beschreibe doch Deinen Malstil etwas genauer. Welche Farbsorten verwendest Du am liebsten, welchen Untergrund, wie gehst Du an die Entstehung eines Werkes ran ?
Ich male überwiegend mit Öl- und Acrylfarben auf Leinwand. Es ist das Gefühl, mit einem Pinsel Farbe auf eine Leinwand aufzubringen, was mir eigentlich noch mehr Freude bereitet als ein fertiges Bild zu betrachten. Manchmal ist es ein Motiv aus der Natur und ich versuche die Landschaft und meine Gefühle in abstrakter Form wiederzugeben. Meistens ist es jedoch eine kurze Idee oder eine intensive Stimmung die ich festhalten möchte – oder eigentlich eher rauslassen muss.
Der Leser würde sicherlich gerne wissen, wo Du Deine Inspirationen für das Malen hernimmst.
Ich denke meine Inspiration kommt von dem was ich täglich sehe, erlebe und fühle. Die schönen und auch nicht so schönen Dinge im Leben. Meisten sind es die Gegensätze die mich inspirieren.
Gibt es bestimmte Themenbereiche, die Du immer wieder in der Malerei aufgreifst ? Oder gibt es Zeitabschnitte, in denen Du bestimmte Themen bevorzugst oder bevorzugt hast ?
Nicht alle meine Bilder haben einen Bezug zu Zeit und Thema. Ein Teil meiner Bilder hat allerdings schon ein sehr persönliches und intensives Thema.
Beeinflusst Dich die Umwelt, politische oder soziale Themen bei der Malerei oder ähnliches, oder versuchst Du mit der Malerei ein Freiraum der Entspannung , des Abschaltens zu schaffen ?
Politische oder soziale Themen sind in meinen Bildern noch kein Thema. Loslassen, sich selber suchen, ganz bei sich selbst sein und manchmal auch die Seele befreien, würde für mich eher zutreffen.
Es heißt immer wieder, Künstler wären Chaoten. Gerne wird dabei auf die Bilder aus Ateliers verwiesen, wo scheinbar niemand mehr etwas finden kann. Wie steht es bei Dir damit ?
Leider nicht, ich bin eher zu ordentlich, zu organisiert. Ich arbeite noch am Chaos.
Andere unternehmen eher den entgegengesetzten Versuch. Aber ich wünsche Dir gleichwohl viel Glück... - Was machst Du beruflich ?
Ich habe 15 Jahren im Management der Automobilindustrie gearbeitet, überwiegend in der Giessereiproduktion. Vor zwei Jahren habe ich mich entschieden diesen Beruf aufzugeben und eine kleine Werbeagentur zu betreiben.
Dabei wünsche ich Dir viel Erfolg, Kreativität ist da ja auch erforderlich, die Du auch in die Malerei einbringst. - . - Ist die Malerei für Dich neben der beruflichen Tätigkeit Entspannung oder quasi ein zweiter Beruf ?
Beruf und Lebensinhalt. Ich versuche auch die Arbeit in meiner Werbeagentur immer mit einem künstlerischen Teil zu versehen.
Hast Du noch Zeit zu lesen oder Musik zu hören ?
Lesen leider nur wenig, Musik immer. (spiele selber Klavier)
Vielleicht kannst Du uns ja auf dem Event etwas vorspielen, wenn Du ausstellen solltest. - Was sind Deine Lieblingsautoren ?
Hermann Hesse
Er gehört auch zu meinen Lieblingsautoren. - Und wessen oder welche Musik hörst Du am liebsten ?
Klassisch, Beethoven und Chopin. Aber ich liebe auch moderne Musik. (Lady Gaga, Udo Lindenberg, Bob Dylan...)
Auch bei der Klassik stimmen wir überein, ebenso Bob Dylan und Udo Lindenberg. - Bei koku2012 wird es auch Musik und Lesungen geben. Wirst Du selbst anwesend sein und ausstellen oder virtuell ausstellen ?
Ich werde selbst anwesend sein und ausstellen.
Sehr schön, sowohl was die Kunst der malerei anbelangt als auch meine Hoffnung, dass Du uns etwas auf einem Klavier (das müssten wir noh organisieren) vorspielst. - Was hältst Du von der Idee, ein Künstlerfestival über eine ganze Region zu veranstalten und - wenn Du teilnimmst - was erwartest Du davon und dort ?
Ich freue mich, dass sich Menschen die Mühe machen ein so großes Event zu organisieren. Bilder sehen, Musik hören und Künstler zu treffen. Eine wunderbare Idee.
Nun haben wir schon vieles von Dir gehört. Kannst Du uns noch etwas mehr von Dir selbst berichten ?
Gibt es ein Motto oder eine Lebensweisheit bei Dir ?
„Von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr“ Hermann Hesse
Das erlebe ich täglich in meinem Beruf hautnah. - Worauf kommt es Dir im Leben an ?
Liebe
Nun noch einmal zur Kunst und zu Dir. Wo kann man Deine Werke sehen – und hier darfst Du ruhig auch durch Angabe z.B. eines Internetportals „Schleichwerbung“ machen.
Kann sich ein Interessent an Dich wenden, wenn er ein Original kaufen will ?
Ja, gerne.
Dann gben wir wohl noch Deine E-Meil bekannt, damit Dich der Interessent leicht erreichen kann: info@agentur-schiefer.de . Fällt es Dir schwer, Dich von Originalen zu trennen ?
Ja, das ist schon nicht so einfach. Aber ich freue mich auch wenn jemand ein Bild von mir schön findet und dann ist das Loslassen auch nicht ganz so schwer.
Ich denke, da geht es Dir wie den meisten Künstlern. Aber ich wünsche Dir - wie allen Künstlern - viel Erfolg.
Ich darf mich bei Dir für das Interview bedanken und wünsche Dir weiter viel Freude und Erfolg bei der Kunst.. Wir sehen und spätestens auf koku2012.
